Unter der Marke „ZweitSinn“ werden öko-effiziente bzw. „nachhaltige“ Designmöbel aus gebrauchten Materialien in einem Netzwerk aus Entsorgern, Designern, Künstlern, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Beschäftigungsgesellschaften und weiteren Akteuren.
ZweitSinn-Konzept
Durch die Verwendung gebrauchter Materialien für das Design und die Produktion von Möbeln werden das Altmöbel-Abfallvolumen verringert sowie CO2-Emissionen reduziert. Durch die Kooperation der verschiedenen Partner im Netzwerk wird gleichzeitig sinnvolle Arbeit und Qualifizierung für Langzeitarbeitslose und benachteiligte Jugendliche geschaffen.
Das Projekt verfolgt mehrere Ziele:
1. Es fördert die Umweltkommunikation zu den Problemfeldern Abfall, Abfallvermeidung, Wieder- und Weiterverwendung, kreative nachhaltige Produktdesigns in Schulen.
2. Es fördert die Kreativität von Designern und Designstudenten beim Entwurf nachhaltiger Produkte aus gebrauchten Materialien.
3. Es bietet Anreize durch die Ausschreibung attraktiver Wettbewerbe für Schüler/innen, Designer und Künstler sich mit dem Thema "Nachhaltigkeit" zu befassen
4. Es transportiert die Kernaspekte durch Ausstellungen von Wettbewerbsbeiträgen in öffentlichen Gebäuden und Museen in die breite Bevölkerung.
Umwelteffekte
Jährlich werden ca. 7 Mio. Tonnen Altmöbel entsorgt. 90 bis 95 % davon kommen in die Verbrennung. Diese Menge ist das „Rohstoffpotenzial“ für das ZweitSinn-Netzwerk. Die besten Stücke aus den verbleibenden 90 % werden ausgesucht, auf- oder umgearbeitet oder gar stofflich verwertet, um etwas ganz Neues daraus zu machen. Die Wiederverwendung weggeworfener Dinge verringert nicht nur die Abfallmengen, sondern unterstützt die Bemühungen zur Reduktion von CO2-Emissionen und trägt so dazu bei die Einflüsse auf das Klima zu reduzieren. Durch die Verwendung von Altmaterialien – in der Regel ist dies Holz, es werden aber auch andere Stoffe wieder verwendet – wird die Produktion von neuem Material für Möbel vermieden. Für jedes Kilogramm wiederverwendetes Altholz kann die entsprechende Menge an Neuprodukten eingespart werden. So werden z. B. bei der Produktion von einem Kilogramm neuer Spanplatte fast 350 Gramm CO2 erzeugt.
Beschäftigung und Qualifizierung
Mit der Entwicklung und Umsetzung von Kleinserien für Designmöbel aus gebrauchten Materialien wird sinnvolle Arbeit in Behindertenwerkstätten geschaffen und die Qualifizierung in Beschäftigungsgesellschaften gefördert. Menschen, die man aus der Arbeitslosigkeit entlassen will, qualifizieren sich mit der Entwicklung von Produkten, mit deren Herstellung sie dann anschließend im ersten Arbeitsmarkt beim Handwerker ihren Lohn verdienen können.
Umweltkommunikation
Ein wichtiges Element der Umweltkommunikation im Rahmen des Netzwerks ist die Veranstaltung von Wettbewerben. Bei den bundesweiten Designer- und Schüler-Designwettbewerben werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, aus „Abfall“, industriellen oder handwerklichen Produktionsrückständen, Objekte und Gegenstände für den alltäglichen praktischen Gebrauch oder als Dekorations- oder Ausstattungsobjekte zu entwerfen. Auf diese Weise erhält das Projekt sowie Thema "Wiederverwendung" eine breite Aufmerksamkeit, welches über Multiplikatoren (Lehrer, Kommunalpolitiker, lokale Presse) weiter verbreitet wird.
Branche: | 37 - Recycling 36 - Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten | |
Beschäftigte: | 50 - 100 | |
Umsatz: | 100000 - 500000 |