Umwelterklärung gemeinsam erarbeiten
Die Beschäftigten sollten stärker in die Erarbeitung der nächsten Umweltziele und -maßnahmen und damit der Umwelterklärung einbezogen werdenIn folgenden Bereichen zeigen sich positive Effekte:
- Soziales: Unternehmenskultur
- Umwelt: Umwelt allgemein
Die Motivationsmaßnahme gründet in folgenden Anwendungsfeldern:
- Partizipation & Teamwork: Sonstiges
- Kommunikation & Information: Zielformulierungen, -vereinbarungen, Leitbilder
Zum 20-jährigen Bestehen 1997 legte der Naturkost-Hersteller und -Großhandel Heuschrecke eine Umwelterklärung vor. Warum?
Der Firmengründer und Ökopionier Heinz-Dieter Gasper beschreibt seine damalige Firmenphilosophie mit dem Motto "Naturkost für alle". Dies war die Maxime seiner damaligen Umweltpolitik. Inhaber und Beschäftigte aus dem engeren Führungskreis erarbeiteten die Umwelterklärung und damit die erforderlichen Leitbilder und Ziele einer neuen, zukunftsgerichteten Umwelt- und Firmenpolitik.
Der Umweltbeauftragte Klaus Puhle beschreibt die Erstellung der Umwelterklärung und des Management-Handbuchs als einen kollektiven Lernprozess auf der Leitungsebene. Der Transfer dieser Erkenntnisse, z.B. an die Bereiche Verpackung und Kommissionierung, war aber bis dahin noch nicht zufriedenstellend. Zwar wussten die Beschäftigten von Heuschrecke viel über die Firmenphilosophie und die Qualität der Produkte. Über die Funktionsweise von betrieblichem Umweltschutz, Öko-Audit und darüber, was man aus einer Ökobilanz erfahren kann, wussten sie wenig.
Die Beschäftigten sollten stärker in die Erarbeitung der nächsten Umweltziele und -maßnahmen und damit der Umwelterklärung einbezogen werden. Damit sollte die Verständlichkeit der Umwelterklärung verbessert und darüber hinaus auch ein demokratischer Diskussionsprozess im Betrieb in Gang gesetzt werden. Wunsch war ebenso, eine bessere Information und dadurch eine stärkere Akzeptanz bei den Beschäftigten zu erreichen.
Alle Beschäftigten nahmen freiwillig an einer Basisschulung "Umweltmanagement" teil, in der mit Hilfe eines externen Moderators die bisherige Umwelterklärung erläutert und der Stand der Umsetzung des Umweltprogramms überprüft wurde. Im Rahmen der Basisschulung erarbeiteten und bewerteten die Beschäftigten in einem Workshop neue Verbesserungsvorschläge selbst, die anschließend mit den Führungskräften gemeinsam besprochen wurden. So entstand ein reger Diskussionsprozess, der mit einer konkreten Maßnahmenliste incl. Zuständigkeiten und Prioritäten abgeschlossen wurde.
Die Auswertung des Workshops signalisierte eine hohe Zufriedenheit der Beteiligten. Dies betraf sowohl die Vermittlung von Kenntnissen zum Umweltmanagement im Allgemeinen als auch deren direkte Anwendung am eigenen Arbeitsplatz. Die Beschäftigten äußerten den Wunsch, an der Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems beteiligt zu werden. Dies betraf sowohl die Formulierung der Umwelterklärung als auch die Festlegung der Ziele, Maßnahmen und Zuständigkeiten.
Durch den eingeleiteten Diskussionsprozess wird es möglich, eine Umwelterklärung zu erstellen, die nicht nur für die Firmenleitung, sondern auch für die Belegschaft verständlich ist. Gleichzeitig ist die gemeinsame Erarbeitung ein Beitrag zu weiteren Umweltsensibilisierung sowie zur Beteiligung der Beschäftigten an der Unternehmensentwicklung. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben als "Experten in eigener Sache" die Möglichkeit, ihre Anliegen unmittelbar einzubringen, womit ein Beitrag zur innerbetrieblichen Demokratie geleistet wird. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Akzeptanz und Identifikation mit dem betrieblichen Umweltschutz aus und trägt zu einer erhöhten Motivation der Belegschaft insgesamt bei.
Heuschrecke Naturkost GmbH
Redcarstr. 50a
53842 Troisdorf-Spich
www.heuschrecke.com
Branche: | | 15 - Ernährungsgewerbe
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Beschäftigte: | | 5 - 20 |
Umsatz: | | 1 Mio - 5 Mio |