Betriebliches Vorschlagswesen
Besonders erfolgreich wird das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) bei der Firma Weidmüller Interfaces eingesetzt. Das Unternehmen wurde mehrfach Branchensieger nach einer Bewertung des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (DIB)In folgenden Bereichen zeigen sich positive Effekte:
Die Motivationsmaßnahme gründet in folgenden Anwendungsfeldern:
- Materielle & finanzielle Anreize: Bonus- und Prämienzahlung
- Partizipation & Teamwork: Vorschlagwesen/Ideenmanagement
Bereits 1992 beteiligte sich Weidmüller an einer Sonderaktion zum Betrieblichen Vorschlagswesen, einem Wettbewerb des IHK-Arbeitskreis "Betriebliches Vorschlagswesen Ostwestfalen-Lippe". Interessant ist das bei Weidmüller verwendete Konzept, dass sich Einreicher und innerbetrieblicher Gutachter an der Aktion beteiligen. So wurden statt eines Preisträgers Preisträgerpaare aus Einreicher und Gutachter ermittelt. Hierdurch wird der Bedeutung von kreativen und motivierten Gutachtern für das Betriebliche Vorschlagswesen Rechnung getragen.
Der Programmablauf der Sonderation zum Betrieblichen Vorschlagswesen gestaltete sich folgendermaßen:
- Vorgespräch mit dem Umweltbeauftragten
- Konzepterstellung, Terminplan, Kostenaufstellung und Genehmigung durch die Geschäftsleitung
- Vorstellung im Umweltausschuss
- Ankündigung und Vorstellung der Sonderaktion auf der Betriebsversammlung
- Informationsveranstaltung für den Betriebsrat
- Eröffnung der Sonderaktion durch die Geschäftsleitung mit der Tagespresse
- Info-Stand im Pavillon vom Juli bis September
- Diskussion mit dem Geschäftsstellenleiter der Busverkehr-Ostwestfalen GmbH Detmold (ÖPNV), Thema: Das leidige Parkplatzproblem - Immer neuer Betonplätze oder gibt es Alternativen?
- Allgemeiner Fotowettbewerb (Thema Umwelt) und Ausstellung im Pavillon
- "Ingenieurstammtisch" Thema: Ökologie - Eine Herausforderung für den Ingenieur
- Werbemaßnahmen in allen Unternehmensbereichen von Juli bis September
In einem Workshop erarbeitete die Umweltjury ein neues Bewertungssystem aus:Die Vorschläge sollen:
- einzigartig, pfiffig und zukunftsweisend gemäß den Unternehmenszielen sein
- zur Sensibilisierung und Förderung des Umweltbewusstseins beitragen
- ideellen Wert haben
Für den Gutacher gilt:
- inwieweit die Gutachten die Lebensbedingungen verbessern; auch über die gesetzlichen Bestimmungen und des rein wirtschaftlichen Denkens hinaus
- Einsatzfreude, Tatenkraft und Selbstkritik
- Förderung und Unterstützung des Umweltgedankens durch Eigeninitiative und Leistung
Folgende Vorschläge wurden ausgezeichnet:1. Platz: ein Fahrrad
Vorschlag: Ölverschmutzung am Stanzbiegeautomaten im Werk Thüringen vermeiden
Die am Stanzbiegeautomaten befindlichen Kurvenscheiben werden durch eine Zentralschmierung mit Öl versorgt. Das Öl wurde ständig gegen die Innenwand der Schallschutzkabine geschleudert. Die Öllachen mussten durch Ölbindemittel beseitigt und als Sondermüll entsorgt werden. Es wurden Spritzschutzbleche an allen Kurvenscheiben angebracht, so dass das Öl über den Maschinenkörper in die Ölauffangwanne läuft und dort ordnungsgemäß als Altöl entsorgt oder wiederaufbereitet werden kann.
2. Platz: eine BahnCard oder ein Reisegutschein der Deutschen Bundesbahn je nach Wahl
Vorschlag: Job-Ticket statt Parkplatzbau
Jeder Mitarbeiter belegt einen Parkplatz. Bei steigender Mitarbeiterzahl verführt dieser Anspruch zum Bau immer neuer Parkplätze. Durch die Einführung eines sogenannten Job-Tickets kann der Versiegelung weiterer Grünflächen entgegengewirkt werden. Statt einer Fahrtkostenerstattung für Mitarbeiter werden künftig die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel übernommen. Die Realisierung des Vorschlags wird in einem Qualitätszirkel angestrebt.
3. Platz: eine Wanderausrüstung
Vorschlag: Nitroverdünnung aus der Reinigung wiederaufarbeiten
Die verschmutzte Nitroverdünnung aus Lackiererei, Gusskastenabteilung und Schäumanlage wurde der Sondermüllentsorgung zugeführt. Durch eine Redestillationsanlage können nun die Abfallstoffe wiederaufbereitet werden. Zusätzlicher Vorteil: Jahres-Nettonutzen: ca. 8.000 Euro; Prämie: ca. 2.330 Euro.
Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
Klingenbergstraße 16
32758 Detmold
http://www.weidmueller.de/
Branche: | | Sonstige
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Beschäftigte: | | 1000 - 5000 |
Umsatz: | | keine Angabe |