Seit fünf Jahren ist die Frankfurter Firma Taskarena IT-Solutions der Partner der Jugendwerkstatt Hochtaunus in Oberursel. In der Einrichtung der Bildungsstätte Alte Schule Anspach (Basa) des Bundes Deutscher Pfadfinder können arbeitslose Jugendliche ihren Hauptschulabschluss nachholen, sich aufs Berufsleben vorbereiten und am Computer fit werden.
Als Michael Zuche am Nikolaustag 1996 nach Neu-Anspach fuhr, hatte er einen Scheck über 10 000 Mark in der Brieftasche. Das Unternehmen, das er damals als Geschäftsführer leitete, hieß Chambid. Inzwischen trägt es, nach einer Fusion vor einem Jahr, den Namen Taskarena, und Zuche ist General Manager. Die Partnerschaft mit der Bildungsstätte alte Schule Anspach (Basa) und ihrer Jugendwerkstatt Hochtaunus besteht indes nach wie vor in der damals begründeten Form.
"In unserer schnelllebigen Branche sind fünf Jahre schon etwas Besonderes", sagt Zuche, "und unsere Partnerschaft soll noch lange Zeit laufen." Die Kooperation entstand im Rahmen der bundesweiten Initiative "Unternehmen: Partner der Jugend" (UPJ). Gemeinsame Bekannte brachten Diethelm Damm, einen der UPJ-Initiatoren und Basa-Vorstand, und Michael Zuche zusammen.
Ein Jahr lang erarbeiteten die Fachleute von Taskarena gemeinsam mit den Pädagogen der Basa ein pädagogisches Konzept für den geplanten EDV-Raum in der Jugendwerkstatt Hochtaunus. Seit Anfang 1998 stehen den Jugendlichen fünf miteinander vernetzte Computer, Drucker und ein Router zur Verfügung. "Die meisten wollen gar nicht aufhören, wenn ihre Unterrichtseinheit zu Ende ist", erzählt die pädagogische Leiterin der Einrichtung, Kerstin Einecke. Ein Verhalten, das für die so genannten benachteiligten Jugendlichen nicht gerade typisch sei. Meist sind es junge Menschen ohne Hauptschulabschluss und damit ohne realistische Chance auf eine Lehrstelle, die sich in der Oberurseler Ganztags-Einrichtung weiterbilden.
Derzeit nehmen 75 Jugendliche an dem vom Arbeitsamt geförderten und ein Jahr dauernden Jugendberufshilfeprojekt teil. Unter den berufsbildenden Inhalten Holz, Metall-Elektro, Farbe und Raum sowie Hauswirtschaft, die alle Jugendlichen im Rahmen der Qalifizierung unabhängig vom Geschlecht durchlaufen, habe sich die EDV-Ausbildung zum Renner entwickelt. "Wir könnten doppelt so viele Computer-Arbeitsplätze gebrauchen", sagt Einecke.
Michael Zuche kennt den Wunschzettel der Pädagogen und wirbt bei Geschäftspartnern und Lieferanten für das Projekt. Seine Mitarbeiter gehen regelmäßig in der Oberurseler Jugendwerkstatt ein und aus, pflegen und betreuen die EDV-Anlage, spielen neue Software auf und stehen bei Systemproblemen auch telefonisch mit Rat und Tat zur Seite.
"Wir machen in der Jugendwerkstatt das, was wir auch für unsere Kunden tun, und das war auch die Grundidee für die Partnerschaft", sagt Zuche. Bei seinen Mitarbeitern wirke das soziale Engagement mit starker Resonanz vom Empfänger als Motivationsfaktor. Und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit kann die Taskarena dezent auf ihr soziales Verantwortungsbewusstsein verweisen.
Die Bilanz der Ausbildung nach den ersten fünf Jahren Partnerschaft ist positiv: Laut Kerstin Einecke halten die meisten Jugendlichen die einjährige Qualifizierung durch und erhalten den Hauptschulabschluss. Etliche von ihnen, so Einecke, finden schon durch Praktika während der Dauer des Projektes in Betrieben ihrer Region eine Lehrstelle.
Branche: | 93 - Erbringung v. sonstigen Dienstleistungen | |
Beschäftigte: | keine Angabe | |
Umsatz: | keine Angabe |