Familienfreundliche Maßnahmen
Im Unternehmen werden verschiedenste Maßnahmen für familienfördernde Arbeitsbedingungen durchgeführt dazu gehören u.a. ein unternehmensinternes Kindergeld, flexible Arbeitszeiten mit Arbeitszeitkonten sowie Telearbeitsplätze.In folgenden Bereichen zeigen sich positive Effekte:
- Soziales: Förderung bestimmter Zielgruppen - Familienförderung, Work-Life-Balance
Die Motivationsmaßnahme gründet in folgenden Anwendungsfeldern:
- Arbeitsgestaltung: Arbeitszeitmodelle
Freie Holzwerkstatt GmbH, Freiburg
- Flexible Arbeitszeiten mit Arbeitszeitkonten.
- Monatliche Zahlung von 150 Euro für jedes weitere Kind für die Kinderbetreuung. Die Summe wird in Form nicht zu leistender Arbeitsstunden berechnet, das heißt der Lohn bleibt gleich, die Arbeitszeit ist entsprechend verkürzt und steht somit der Familie zur Verfügung. Dies nutzen die vielen Väter im Betrieb.
- Einrichtung einer Betreuungsstätte für Kinder der Freien Holzwerkstatt und einiger benachbarter Betriebe
- Arbeiten, die nicht zwingend im Unternehmen ausgeführt werden müssen, können flexibel auch zu Hause zum Teil in Telearbeit bearbeitet werden.
- Freistellungen zur Pflege kranker Angehöriger über den gesetzlichen Anspruch hinaus werden mit 70 Prozent des Lohnes vergütet.
- Aushilfstätigkeiten werden bevorzugt an Familienangehörige der Beschäftigten vergeben.
Wenn Väter mehr Zeit für die Familie bekämen, hätten Frauen auch bessere Karrierechancen, sagt Müller. In Freiburg hat dies einer der drei Geschäftsführer, Hartmut Lempp, zu beweisen versucht. Er hat Erziehungsurlaub genommen, um seiner Freundin die Beendigung ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Während sie ihre Referendariatszeit absolvierte, kümmerte er sich zu Hause um den kleinen Sohn. Vormittags, während der Zweijährige in der Kindertagesstätte war, arbeitete er für die Firma, nachmittags erledigte er die Hausarbeit und betreute den Junior. Er war stets per Hotline für die Kollegen erreichbar. Somit lag sein Know-how nicht brach.
Mitarbeiter bekommen „Kindergeld" in Form von mehr Freizeit
Wird man kreativer, wenn man einmal aus der gewohnten Arbeitssituation heraustreten kann? Offensichtlich sind festgefahrene Strukturen aufgebrochen worden: Thomas Bethmann, der dritte im Bunde der Geschäftsführer, hat noch keine Familie, trägt das familienfreundliche Modell aber begeistert mit. Denn jeder hilft jedem. Wenn er umzieht, stehen seine Kollegen an seiner Seite und bauen ihm die Küche ein. Im Gegenzug streicht er dafür ein paar Stunden auf seinem Gleitzeitkonto.
Kindergeld bekommen die Mitarbeiter für jedes ihrer Kinder in nicht zu leistenden Arbeitsstunden. Übersetzt heißt das, dass die Angestellten einfach zusätzlich mehr Freizeit für ihre Familien zur Verfügung haben. Das kann zu Interessenkonflikten führen, wenn ein wichtiger Auftrag ansteht und der Vater gleichzeitig zu Hause bei seiner Familie gebraucht wird. Das erfordert Teamgeist.
Die Kollegen müssen mehr zulangen, um die fehlende Arbeitskraft auszugleichen. Dasselbe gilt bei kranken Familienangehörigen, um die sich die Mitarbeiter ein paar Tage kümmern dürfen, und zwar bei vollem Lohnausgleich.
Dieses System ist nicht ohne weiteres übertragbar, da Unternehmensgröße und Vertrauen eine wesentliche Rolle spielen. Die sozialen Leistungen existieren auf informeller Ebene. Ein Rechtsanspruch besteht nur in geringem Umfang. In Großunternehmen besteht die Gefahr, dass ein solches System ausgenutzt wird. Daher will die Freiburger Schreinerei den Betrieb auch nicht unbedingt vergrößern: Mit bis zu acht Mitarbeitern kann eine familiäre Betriebsatmosphäre noch relativ problemlos gelebt werden, meint Thomas Bethmann.
Der Betrieb verzeichnet vermehrt Bewerbungen von Vätern, die sich aufgrund der hier praktizierten Vereinbarkeitsunterstützung für eine Stelle interessieren.
Freie Holzwerkstatt GmbH
Habsburgerstr. 9
79104 Freiburg
http://www.freie-holzwerkstatt.de
Branche: | | 20 - Holzgewerbe (ohne Herstellung v. Möbeln) 36 - Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten
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Beschäftigte: | | 5 - 20 |
Umsatz: | | keine Angabe |