Der Leitfaden für ein umweltfreundliches Verhalten und -management in der GTZ
Der von den Umweltbeauftragten entwickelte „Umweltleitfaden“ dient der Informationen der Mitarbeiter der GTZ für ein umweltfreundliches Verhalten im Büro. Er ist im Umweltbeauftragten - Web im Intranet der GTZ verfügbar. Nach seiner Erstellung wurde prominent auf ihn aufmerksam gemacht. Gleichzeitig dient er als Referenz bei individuellen Anfragen, die per E-Mail (Umweltbeauftragter@gtz.de) an die Umweltbeauftragten gerichtet werden und somit auch zur Stärkung des Umweltbewusstseins beitragen.
Der Umweltleitfaden gibt Informationen zu Möglichkeiten des Papiersparens, zur Abfallvermeidung, -trennung und -recycling sowie zu einem bewussten Umgang mit Energie. Darin finden die Mitarbeiter Sammelstellen, Ansprechpartner und viele Tipps rund um ein umweltfreundliches Verhalten im Büro.
Für die Verbesserung des Umweltmanagements in Auslandbüros der GTZ wurde ein weiterer Leitfaden erstellt. Er umfasst Hinweise zur Erstellung von Umweltbilanzen sowie Checklisten und Arbeitshilfen. Grundlage für seine Erstellung war die pilothafte Anwendung in ausgewählten Auslandsbüros (u.a. Quito, Lima ). Auf der kommenden Büroleitertagung im Oktober 2005 wird der Leitfaden gemeinsam mit der Geschäftsführung vorgestellt. Eine sukzessive Umsetzung in den Auslandbüros ist somit geplant.
Green Procurement – Beschaffung umweltfreundlicher Produkte
Umweltfreundliche Beschaffung soll das Kosten-Nutzen Verhältnis benötigter Produkte und Leistungen verbessern und zu einer Reduzierung der Umweltbelastungen und der Identifizierung von Einsparpotentialen beitragen. Für das Beschaffungswesen der GTZ wurde im Jahr 2002 ein "Green Procurement" Konzept erstellt. In der umweltfreundlichen Beschaffung werden, vor allem bei ökologisch und mengenmäßig relevanten Produkten, die traditionellen Beschaffungskriterien Preis, Art und Qualität durch Umweltkriterien ergänzt. Mit dem bevorzugten Einsatz von wieder verwertbaren und recycelfähigen Produkten wird die Umweltverschmutzung durch Abfälle und Emissionen sowie der Ressourcenverbrauch reduziert. Alle Beschaffungen von Bürogeräten wie Computer, Drucker, Fotokopierer und Faxgeräte unterliegen strengen Vorgaben bezüglich ihrer Umwelteigenschaften und insbesondere ihres Energiebedarfs.
Dies gilt auch für die Beschaffung von Kraftfahrzeugen für GTZ-Vorhaben weltweit. Im Bereich des Beschaffungswesens ist hierfür ein Ansprechpartner benannt der für aktuelle Ausschreibungen, insbesondere für mehrjährige Rahmenverträge sicherstellt, dass aktuelle Umweltkriterien berücksichtigt werden, die mit dem Umweltbeauftragten abgestimmt sind. Diese werden zunehmend durch Sozialstandards entlang der Wertschöpfungskette für die Herstellung von Produkten ergänzt. So umfasst das Angebot in der GTZ Kantine täglich Speisen, die mit Lebensmitteln aus regionalem Einkauf von zertifizierten Biobetrieben hergestellt wurden und Bewirtungsangebote mit Fair Trade oder Gepa –Produkten.
Wassersparen - und kreislauforientiertes Abwassermanagement
In der GTZ wurden verschiedene technische Installationen zum Wassersparen eingerichtet:
Da das Haus 1 der GTZ-Zentrale sich auf einer Grundwasserleiter befindet, dass ständig abgepumpt werden müsste, um ein Vollaufen der Tiefgaragen zu verhindern, wurden verschiedene Maßnahmen zur Nutzung des Grundwassers als Brauchwasser in der GTZ umgesetzt. Durch den Einsatz von Brauchwasser wird der Verbrauch von kostbarem und teurem Trinkwasser reduziert. Verschiedene Maßnahmen wurden zur Nutzung des Brauchwassers in der GTZ ergriffen:
Das restliche ungenutzte Restwasser wird zur Speisung eines naheliegenden Baches verwendet.
Ökosystemorientierte Konzepte zur Stoffstromtrennung und Kreislaufführung im Abwassermanagement, kurz „ecosan-Konzepte“ genannt, werden zunehmend als zukunftsweisend für die Siedlungswasserwirtschaft angesehen. Im Rahmen der Modernisierung von Haus 1 soll ein ökologisches Abwasserkonzept vorbildhaft umgesetzt werden, um dadurch die weitere Verbreitung dieses Konzeptes, sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrieländern, zu fördern. Das GTZ-Gebäude ist ein idealer Standort für ein solches Demonstrationsprojekt, da es täglich von Entscheidungsträgern aus aller Welt besucht wird.
Im zentralem Bereich des Gebäudes werden moderne Urinseparationstoiletten und wasserlose Urinale eingebaut, mit dem Ziel die Umweltbelastung durch die Einleitung der enthaltenen Nährstoffe und Mikroverunreinigungen in die Kanalisation zu vermeiden und die Rückgewinnung der Nährstoffe aus dem Urin zur landwirtschaftlichen Verwertung zu ermöglichen. Derzeit ist ein Pilotversuch mit 3 unterschiedlichen Modellen abgeschlossen.
Abfallvermeidung und -verwertung
In der GTZ stehen den Mitarbeitern zahlreiche Trennungsmöglichkeiten für die
verschiedenen Sorten Abfall – wie z. B. Papier, Glas, Kunststoff, Metall, Holz,
Batterien, CD-Roms, Druckerpatronen, Gebrauchtmöbel und
ausgesonderte PCs – zur Verfügung.
Speziell für die Kennzeichnung von Behälter für Papier-, Restabfall- und Wertstoffe mit „grünem Punkt“ – wurden in der GTZ „teuflische“ Aufkleber entwickelt. Diese dienen dem im jedem Büro befindlichem getrennten Körben für Altpapier und Restabfall sowie den gelben Behältern in den Küchen zur Kennzeichnung und werden von den Mitarbeitern sehr gut aufgenommen.
Um den Entsorgungsmöglichkeiten für Altbatterien in den GTZ Standorten einen neuen Impuls zu geben, wurde im Juni 2005 in der Zentrale der GTZ in Eschborn ein gemeinsamer Batteriesammelwettbewerb mit der Stiftung „Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien)“ organisiert. Als Preise winkten vier Einkaufsgutscheine für elektronische Geräte im Wert von jeweils 50 Euro. Auftaktveranstaltung war am 6. Juni 2005, der als Umweltaktionstag mit vielfältigen Informationsständen organisiert war, – in Anlehnung an den „Tag der Umwelt“ (05. Juni 2005). An die ca. 1.100 Mitarbeiter der GTZ wurden kleine Batteriesammelboxen (Mini-Batt-Boxen) verteilt, in denen die Mitarbeiter zu Haus oder am Arbeitsplatz verbrauchte Batterien und Akkus sammeln und jene dann in die größeren Sammelbehälter (30 kg-Transportkarton), welche an zentralen Stellen im Unternehmen platziert wurden, entleeren konnten. Insgesamt wurden innerhalb eines Monats mehr als 2500 Alt-Batterien und Akkus von den Mitarbeitern in die Sammelbehälter in der GTZ eingeworfen. Die Resonanz war insgesamt positiv und die Standorte für Sammelbehälter zur Rücknahme von Batterien sind jetzt besser bekannt und stehen weiterhin zur Verwertung und Entsorgung von verbrauchten Batterien und Akkus zur Verfügung.
Papiersparen und Verwertung
Um gute Ideen und Best Practices allen zugänglich zu machen, haben die Umweltbeauftragten der GTZ einen Umweltpreis unter dem Motto „Das große Papiersparen“ für eine Abteilung initiiert. Im Rahmen der Aktion wurden die besten Papiersparideen bzw. bereits bestehende Best Practices gesucht. Als kleinen zusätzlichen Anreiz wurden die besten Papiersparideen mit Preisen (Cityroller, Ökowein etc.) prämiert.
Die verschiedenen Papierspartipps aus dem Wettbewerb und dem Pilotprojekt „Papierflutreduzierung“ des IT – Bereichs wurden anschließend zusammengefasst dargestellt. Diese werden nun im Intranet eingestellt und deren Anwendung von ausgewählten Pilotpersonen in der GTZ getestet. Durch die Kommunikation der Erfahrungen der Pilot -Anwender über den Infoscreen, soll auf die neu eingestellten Papierspartipps aufmerksam gemacht werden und somit deren breitenwirksame Umsetzung vorangetrieben werden. Sie werden weiterhin an die IT-Trainer weitergeleitet, damit sie auch dort aufgenommen werden.
Im Bereich der GTZ-Dokumentationen und des Publikationswesens wird bereits heute der weitaus größte Teil an Druckmaterialien – von der Visitenkarte bis zum Projekt- und Geschäftsbericht – auf umweltfreundlichem Recyclingpapier gedruckt. Der Anteil von Recyclingpapier am Gesamtpapierverbrauch der GTZ beträgt 97%.
Branche: | Sonstige | |
Beschäftigte: | 1000 - 5000 | |
Umsatz: | 500 Mio - 1 Mrd |